Another Life

Fenyas nackte Füße liefen schnell über den Weg. Ihr langes, schwarzes Haar wehte hinter ihr her und sie hörte die Rufe, wie: "Haltet sie!" oder "Diebin!", Fenya tat dies nur, weil sie nicht anders konnte. Sie war vor kurzem aus dem Waisenhaus geflohen und versuchte, allein klar zu kommen. Geschickt versteckte sie sich hinter einem Haus, sodass ihre Verfolger die Spur verloren und aufgaben. Dann sah sie auf das seltsame Amulett, das sie erbeutet hatte.

Seuftzend saß Natalia auf der Fensternbank, nur bekleidet mit einem dünnen weißen Leinenhemd. Der prachtvolle Mond schien zu ihr herein und beleuchtet ihr blässliches Gesicht.

Wieder seuftzte sie schwer und flüstere leise "Lieber guter Mond hab gut acht auf Fenyas", ihr Kopf zuckte herum als sie Schritte vernahm und schnell huschte sie in ihr Bett. Sie wusste nur zu gut was ihr blühte wenn man sie wieder erwischte das sie nicht schlief.

Doch an Schlaf war für sie nicht zu denken, Tag ein, Tag aus dachte sie an Fenyas seit dem ihr die Flucht aus diesem verfluchten Hause gelang, und sie hoffte sehr das es ihr gut erginge.

Lange hatten sie es schon geplant zusammen, fliehen, frei sein. Es kam alles Anders, Fenyas gelang die Flucht, doch Natalia wurde wieder eingefangen, und hätte sich an dem Tag gewünscht zu sterben.
Die Wunden und Blaue Flecke waren noch nicht mal annähernd verheilt, und täglich kamen neue dazu, weil sie fast nie mehr das machte was man ihr sagte.

Fenyas lief am Waisenhas ntlang und dachte an Natalia. Sie wollten zusammen fliehen und irgendwann würde Fenyas sie befreien, da war sie sich sicher. "Natalia, wir werden uns wiedersehen...", flüsterte sie und eine Träne lief über ihr Gesicht. Wie sehr sie Natalia doch vermisste. Es würde kein Tag vergehen, andem sie nicht an sie denken würde.

Unter Tränen schlief Natalia irgednwann ein, bis sie dann von einer lauten, donnernden Stimme geweckt wurde. Es war wieder Zeit, Zeit sich hübsch zu machen, freundlich zu lächeln und glück auszusehen. Also wie ein rund um zufriedenes Kind um den Leuten zu gefallen die einen irgendwann kaufen wollen um sie dann als ihr Kind aus zu geben.

Für viele Kinder, wie auf für Natalia war dies eine Qual, nur eine kleinigkeit unterschied sie von den anderen, sie kannte nichts anderes als diese schrecklichen Gefängnissmauern. Denn genau das war dieses Waisenhaus, ein Gefänginss in dem niemand wusst was wirklich vor sich ging.

Sven kannte das Waisenheim gut. Er selber konnte nicht viel machen, obwohl er gerne würde.
Eines Tages ging er in das Waisenheim. Es war ein Tag, wo viele Mütter und Väter da waren, die keine eigenen Kinder hatten und sich dort eines kaufen wollen.

Er schaute sich die Kinder alle an. Dann fiel sein Bliek auf Natalie. Er sah ihre traurigen Augen. Irgendwas packte ihn. Er überlegte nicht lange und bat darum, dieses Mädchen nicht zu verkaufen. Dann ging er auf sie zu und sprach sie an.

"Hallo meine kleine, mein name ist Sven. Ich komme ganz hier aus der nähe. Warum schaust du so traurig aus und wie heißt du?"

Dann flüsterte er ihr ins Ohr:´Ich werde dir hier raus helfen. Ich hole dich hier raus.`

Natalia sah zu Sven auf und machte einen höfflichen knicks und lächelte ihn an "Guten Tag der Herr, mein Name ist Natalia." Wie oft hatte sie diesen Satzt schon gesagt? Sie zählte es nicht mehr mittlerweile kam er ihr schon automatisch über die Lippen.

Als Sven ihr etwas ins Ohr flüstere wurden für einen Moment ihre Augen ganz groß, aber sie fasste sich schnell und setzte das liebreizende Gesicht wieder auf, welches sie immer an solchen Tagen aufsetze.

"Du brauchst keine Angst haben, ich tu dir nichts. Ich werde dir hier raus helfen. Und dann suchen wir deine Freundin Fenya."

Sven sprach leise, sodass nur Natalia ihn hören konnte. Dann suchte er jemanden zum bezahlen. Als alles geklärt und gezahlt war, sagte er zu Natalia.

"Pack deine sachen, du bist in Freiheit. Es steht dir frei, ob du zu mir mitkommst, oder ob du einfach gehst."

Natalia schaute Sven völlig verdutzt an holte dann aber ihre paar sachen die sie hatte unter anderen eine wertvolle Kette, welche sie schnell versteckte dann ging sie vorsichtig mit Sven nach drausen.

Leicht Misstrauisch war sie aber dennoch, denn woher wusste Sven das sie ihre Freundin suchte und dazu noch ihren Namen.

"Du fragst dich zurecht, warum ich das alles weiß. Aber das wirst du bald erklärt bekommen. Wir sollten erstmal deine Freundin suchen und sie in Sicherheit holen. Hier drausen wird sie nicht lange überleben. Wenn wir sie gefunden haben, werde ich sie auch freikaufen. Freunde sollen zusammenhalten und bleiben."

Dann drehte er sich zum Weg und deute Natalia an, ihr zufolgen.
Sie liefen nicht lange und kamen an ein riesiges haus ran, welches von ausen sehr edel aussah. Als sie hinein traten, kamen sie als erstes in eine riesige Halle, die reich verziert und geschmückt war. Das Haus war hell und voller Sonne.

"Fühl dich wie zuhause."

Als Sven das sagte, hallte es von den Wänden wieder zurück.

Fenya ging wie immer durch die Straßen. Und wie immer dachte sie an Natalia. Das Mädchen sah sich die Leute an, die wie immer nicht auf sie achteten. Für sie war Fenya unsichtbar. Traurig lehnte sie sich an eine Hauswand an und begann zu weinen.

Natalia blieb nun stehen da sie alles nur dachte und Sven ihr eben auf ihre gedanken geantwortet hatte. Sehr Argwöhnisch schaute sie ihn sich nun sehr genau an, sein auftreten, sein Aussehen vorallem jedoch sein Gesicht und seine Auge.

Aber als sei das Haus sah klappt ihr erstmal vor lauter staunen der Mund auf, und sie war völlig perplex.

"Es gefällt dir? Das freut mich. Und nun will ich deine Fragen beantworten. Ich habe die gabe, gedanken zulessen. Auserdem habe ich leichte Magische fähigkeiten, die ich nutzen kann, wenn ich oder andere nahe stehende Personen in gefahr sind. Mach dir keine sorgen, du bist hier in sicherheit, hier wird dir keiner was tun, geschweige dich wieder schlagen. Ich sehe deine schmerzen, die dich und dein Herz erfüllen. Ich hoffe, das ich dir über die Schmerzen hinweg helfen kann. Das ich keine Wunde schliesen kann, ist mir klar. So und nun suche wir deine Freundin. Wenn ich richtig liege, ist sie nicht weit weg. Vieleicht sogar näher als wir denken."

Sven überlegte kurz. Dann nahm er Natalia die Tasche ab, stellte sie beiseite und nahm ihre Hand.

"Komm, ich weiß wo sie ist. Wir müssen uns beeilen."

Natalia stand weiter mit offnen Mund da als Sven ihr offenbarte das er Gedanken lesen kann und noch andere magische sachen kann.
Sie lief mehr unbewusst mit Sven mit als dieser ihre Hand nahm. Ihr gedanken kreisten wie Wild in ihrem Kopf um das erlebte eben alles zu verarbeiten.

Sven und Natalia liefen durch einige Strassen. Sven wusste nicht, wielange sie so liefen, doch bald entdeckte er ein Mädchen, welches an eine Wand gelehnt stand und traurig zu boden schaute. Die Menschen um sie herum beachteten sie nicht.

Sven schaute Natalia an und fragte, ob das Fenya sei.

Natalia machte sich von Sven los und rannte auf Fenya zu und nahm sie fest in die Arme, Tränen liefen ihr über die Wange.

"Natalia!", Fenya drückte sie fest an sich. "Wie sehr ich dich vermisst hab!", schluchzte sie.

Natalia hielt Fenya so fest als würde sie sich in jeden Moment in Luft auf lösen. Sie weinte sehr weil sie so glücklich war, so schnell Fenya wiedergefunden hatte.

Schluchtzend fragt sie "ist alles ok bei dir?"

Sven schaute von weitem zu, bevor er zu den beiden ging.

"Du bist Fenya? Schön, das wir dich gefunden haben, bevor dir was passiert ist. Am besten, du kommst mit zu mir und Natalia wird dir alles erklären auf dem weg. Ich bin Sven und werde auch dich freikaufen, damit du nicht mehr in das Waisenhaus musst."

"Ja... Alles in Ordnung.", sagte Fenya und sah zu dem Mann, der sich als Sven vorstellte. Sie nickte und nahm Natalia an der Hand.

Natalia hielt die Hand von Fenya fest und ging mit ihr dann zu Sven und folgte ihm dann wieder.

Langsamen Schrittes gin Sven voran und lies die Mädels etwas alleine weiter hinter sich. Er spürte die Schmerzen von Fenya und die Freude beider Mädchen. Er wusste, das er etwas gutes tat und war stolz darauf. Es kostet ihm viel Geld, beide Mädchen aus dem Waisenhaus zu holen, doch es ist es ihm wert.

Lächelnd ging er weiter.

Natalia hielt noch immer fest die Hand dabei schaute sie leicht auf den Boden und bemerkt dabei das Fenya ihre Schuhe nicht an hatte "Wo sind deine Schuhe? Deine Füße sind sicher schon ganz wund" mit den worten zog sie die ihren aus und stellte sie vor Fenya hin.

"Danke.", sagte Fenya und zog Natalias Schuhe an. "Ich hatte in der Nacht, als wir fliehen wollten doch keine an. Weisst du nichtmehr?", fragte sie.

Natalia schaute Fenya an "da hab ich glaube nicht so darauf geachtet, sei froh das du entkommen warst" leicht fröstelte sie und flüstere mit erstickter Stimme "es war schrecklich."

Fenya nickte und eine Träne lief ihr über die Wange. "Aber jetzt wird wieder alles gut.", sagte sie leise und drückte Natalias Hand.