Another Life

Natalia schluckte mehrfach "ich habe dann aber den gleichen Traum" auch sie schaute über das Essen und wusste durch die Fülle nun garnicht wo sie anfangen sollte, und da sie auch viele der Speisen nicht kannte war sie noch unsicherer.

Natalia schaute zu Fenya und flüsteret "Ich hab noch nie so viel essen auf einmal gesehen"

Fenya nickte. "Wie sollen wir das alles essen können?", flüsterte sie zurück. Unsicher sah sie zu Sven.

Natalia hob die schultern und schüttelte zugleich den Kopf und flüster sehr leise "ich weiss es nicht" .

Sie stand noch immer in der Nähe der Tür so als wäre sie Angewachsen oder jeden Moment bereit zur Flucht wenn sich das alles doch nur als Traum herraus stellte und sich zu einem Alptraum entwickeln sollte.

"Nun steht nicht so da. Setzt euch und fangt an zuessen. Ihr dürft essen, was ihr wollt, derweile werde ich euch erzählen, wer ich wirklich bin."

Sven machte eine einladende geste.

Natalia schaute zu Fenya und ging nur zögerlich auf die reich gedeckte tafel zu.

Fenya sah kurz zu Natalia und ging dann auch erst zögerlich, dann aber schon etwas sicherer auf die Tafel zu. Ihr Magen knurrte schon ziemlich, also setzte sie sich und sah nochmal zu Natalia. Dann nahm sie sich ein bisschen Hänchen und aß einen kleinen Bissen.

Sven beobachtete die beiden, wie sie zögerlich anfingen zu essen. Er lächelte und freute sich.

"Ich hoffe, es schmeckt euch. Esst ihr beide euch richtig satt, dann erzähle ich euch erstmal, wer ich wirklich bin. Doch ihr müsst mir versprechen, keiner Menschenseele zu veraten, wer ich bin. Ich und ihr wäret sonst vieleicht nicht mehr sicher. Aber nun esst und Trinkt. Wenn ihr was vermisst auf diesem Tisch, dann lasst es mich wissen, ich hole es dann rasch für euch, denn euch soll es bei mir bestens gehen."

Zufrieden lehnte sich Sven in seinen reich verzierten, großen Stuhl zurück.

Fenya aß und trank. Hin und wieder sah sie zu Natalia. Aber sonst sah sie zu Sven.

Natalia setze sich auch langsam hin und schaute übern Tisch ehe sie auf nach einem stückchen Hähnchen griff und es ganz vorsichtig kostest. Schon beim ersten Happen knurrte ihr Bauch fürchterlich laut so als schriee er schon nach mehr.

Sie sah vorsichtig zu Sven als dieser sagte, das er erzählen will wer er wirklich sei.

Sven trank aus einem Glas ein schluck Wein. Dann schaute er die Mädchen an und begann zuerzählen.

"Mein richtiger name ist Baron Sven, Freiherr von Recklinghausen zu Oppen. Ja, ihr habt richtig gehört, ich bin Freiherr. Aber in mir schlummerte schon immer ein geheimnis. Das Geheimnis kennt ihr. Ich kann Gedankenlesen und Gedanken lenken. Auch leichte Magische Kräfte habe ich, womit ich mich und die Menschen um mich schützen oder töten kann, wenn ich es will. Deswegen lebte ich hier auch zurückgezogen. Vor kurzem jedoch erfuhr ich von euch beiden. Aber das ist eine andere Geschichte. Ich hätte auch eine Tochter, die so alt währe wie ihr beiden heute. Doch während der Geburt meiner Tochter, verstarb meine Gattin und kurze zeit später das Kind."

Sven rollten einige Tränen über die Wangen.

"Ich hoffe, ich versteht mich, wenn ich sage, das ihr über das alles stillschweigen wart. Ich bin froh, das ihr bei mir seid und hoffe, das ihr es bleibt. So bin ich auf meine alten Tage nicht mehr alleine."

Sven versuchte zu lächeln, doc h es gelang ihm nicht so recht. Er schaute den beiden tief in die Augen. Erst Fenya und dann zu Natalia.

Natalia schluckte schwer an dem Stück Hähnchen was sie eben im Mund hatte. Sie legte es zurück auf den Teller vor sich und schaute Sven ruhig an. Dann stand sie auf und wischte sich vorher ordentlich die Finger ab und ging zu ihm und legte ihre kleinen Arme um seinen Hals und zog ihn leicht zu sich, dabei legt sie ihm eine Hand auf den kopf, wie es normal eine Mutter tun würde die ihr Kind beschützen oder trösen will.

Ganz leise begann sie zu sprechen "Ich will gerne bei dir bleiben" dann schaute sie zu Fenya "und ich denke das Fenya auch bei dir bleiben wird" dann küsste sie ihn auf Stirn und Wange und wischte ihm sanft die Tränen weg.

Dann grinste sie schelmisch und trat einen Schritt zurück "Baron Sven, Freiherr von Recklingenhaus zu Hoppen, es ist mir eine Ehre bei Euch euch bleiben zu können" Natalia hat in dem völligen glauben den ganzen Namen richtig gesprochen zu haben eine Verbeugung gemacht wie sie es kannte. Dann richtet sie sich lächelnd auf.

Sven fing an zu lachen.

"Natalia, ich heiße Baron Sven, Freiherr von Recklinghausen zu Oppen. Aber bleib bei Sven, oder was du sagen möchtest."

Natalia legte leicht fragend die Kopf schief "Ja ich weiss, hast du doch vorhin schon gesagt." Da sie ihren Fehler nicht erkannte war sie leicht verwirrt. Nach einer weile des Überlegens fragte sie "Was ist ein Freiherr? einen Baron kenne ich" leise murmelte sie dann noch "glaube".

"Wie erkläre ich einen Freiherr. Eigentlich nichts anderes als Baron. Nur das es edler klingt. Naja, ich bin ein Baron, aber im Namen sagt man erst Baron, dann Freiherr von. Und deinen fehler erkläre ich dir auch gerne. Du hast gesagt, Freiherr von Recklingenhaus zu Hoppen. Aber danke dir, das du bleiben willst und es macht mich unendlich glücklich."

Sven lächelte und nahm Natalia in seine Arme. Er hat die beiden schon jetzt in sein Herz geschlossen.

Als Natalia von Sven ihren Fehler hörte wurde sie zugleich puder rot im Gesicht und senkte verlegen den Kopf.
Sie steckte ihren Kopf auch halb unter den Arm von Sven weil sie sich etwas schämte und es ihr sehr Peinlich war den Titel vor Sven so falsch auszusprechen.

"Du brauchst dich nicht schämen für einen Fehler, den jeder hätte machen können."

Sven lächelte und schaute dann noch rüber zu Fenya.

Natalia hob vorsichtig den Kopf und schaut zu Sven hoch. "Also bist du mir nicht Böse?"

Fenya saß nur auf ihrem Stuhl. Sie wusste nicht so recht, was sie sagen sollte. Sie sah Sven nur etwas bemitleidend an. Es muss grauenhaft gewesen sein, erst Frau und dann Kind zu verlieren. dachte sie.

"Nein Natalia, ich könnte euch nicht böse sein, also bin ich dir auch nicht böse. Und ja, Fenya, es ist grauenhaft."

Sven lächelte.

"Aber nun esst weiter, sonst wird es kalt."

Langsam löste Natalia sich von Sven und setze sich wieder hin um weiter zu essen. Sie kaute jedoch langsam und nachdenklich, sehr viele Gedanken stoßen und kreisten ihr im Kopf umher das einem schon schwindlig werden konnte.

Auch Fenya aß langsam weiter. Sie fragte sich, ob es für Sven genauso schlimm gewesen sein muss, wie für sie.
Als Fenya drei Jahre alt wurde, starb ihre Mutter und als sie vier Jahre alt wurde, wurde ihr Vater ermordet. Sie war damals noch sehr klein, aber trotzdem wusste sie alles noch ganz genau. Alles ist vor ihren Augen geschehen. Sie hatte es nur Natalia erzählt.
Als Fenya merkte, dass sie genau über ihre Geschichte nachdachte, versuchte Fenya, damit aufzuhören. Sven sollte es nicht wissen. Eigentlich sollte es niemand ausser ihr und Natalia wissen.

Sven beobachtete Fenya, während sie über ihre Familie nachdachte. Doch er blieb ruhig. Er wusste, das Fenya wusste, das er es jetzt wusste. Doch er tat so, als ob er es nicht wusste.

Wie immer, wenn sie über ihre Familie nachdachte, musste sie fast weinen. Fenya hatte das Ganze noch nie richtig verarbeitet. Sie sah kurz zu Sven und dann wieder auf ihren Teller. Ihr war der Appetit vergangen. Sie bemühte sich, nicht zu weinen anzufangen und ließ ihren Blick dann zu Natalia schweifen.

Natalia hob den Kopf so als hätte man sie gerufen und sah zu Fenya. Sie sah ihr an was los war und stand auf, ging zu ihr und zog sie in ihre Arme. Sanft strich sie ihr über den Kopf und flüstert leise "Es wird wieder gut werden, du musst nur daran glauben."

Natalia wusste aber das es nicht so war, denn die Eltern von Fenya würden nie wieder kommen. Als sie daran dachte zog sie Fenya noch fester in ihre kleinen Arme, so als könnte sie sie so beschützen und allen Schmerz von ihr fern halten, denn sie sah in Fenya ihre große Schwester und wollte sie um alles in der Welt beschützen.

Sven schaute zu den beiden rüber und sein lächeln verschwand. Er wusste genau, was los wahr und wurde traurig. Er stand auf und ging zum Fenster, damit Natalia und Fenya seine Tränen nicht sehen konnten. Das schicksal der Mädchen machte ihn sehr traurig und umso mehr freute er sich auch, das die beiden bei ihm waren und dadurch endlich eine gute zukunft haten.